Aus einem unglaublich verrückten Warenkorb wurde doch tatsächlich ein 5-gängiges Menü – Danke an das Team vom METRO Genussblog für die spannende Challenge!
Eine coole Aktion diese METRO Kochherausforderung! Und für uns eine tolle Möglichkeit, den Kolleginnen eines tollen und seit Jahren sehr erfolgreichen Unternehmensblogs einen lieben, kollegialen Gruß rüber zu schicken. Wir gratulieren Carmen und Anna und allen beitragenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von METRO Cash & Carry Deutschland, die mit so viel Verve und Liebe zum Thema das Metro Genussblog betreiben, zur „Einweihung“ des Blog Redesigns!
Die Challenge nehme Ich nehme im Namen von KüchenAtlas gerne an und habe ein feines Menü zur Einweihungsparty mitgebracht!
Und das war drin in der Koch-Kiste:
Shiso-Kresse (Unfassbare Mengen)
Weißer Spargel
Chicorée
Zuckerschoten
Bunte Tomaten
Kichererbsen
Nori Blätter
Halloumi Grillkäse
Bulgur
Tasmanischer Letherwood Honig
Kanadischer ungava Gin
Was für mich anfangs nach Asian-Fusion aussah, hat sich in der Praxis als World-Fusion herausgestellt. Die Bedingung lautete: alle Zutaten müssen verwendet werden, dazu nehmen kann ich zusätzlich, was ich möchte. Ich bin trotzdem bei einem vegetarischen Menü geblieben, denn hey! Wenn schon Herausforderung, dann aber richtig 🙂
Dazu kamen im Großen und Ganzen eigentlich nur noch diverse Gemüse- und Obstsorten, Gewürze, Gewürzpasten und Soßen, Sesam und Nüsse. Und viele erste Male.
Zu Beginn der Aperitif, nicht ohne mich kurz zu beschweren, dass dieser Job mich noch arm machen wird, denn neben der wunderbaren dänischen Lakritze habe ich jetzt wie es scheint noch ein teures Hobby und zwar Gin. Bisher noch nicht (bewusst) mit (gutem) Gin in Berührung gekommen, hat mich der ungava aus Kanada total umgehauen… Beschwerde zu Ende 🙂 Hier kommen
SHISO GIN-GER, GIN & TONIC EIS AM STIEL UND NORI-CHIPS
Für den Cocktail habe ich einen Ingwer-Shisokresse-Sirup aus 8 EL Zucker, 100 ml Wasser, 2 Händen voll Shiso Kresse und Scheiben aus 2 walnussgroßen Ingwer „Knubbeln“ eingekocht und über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen.
Für ein Glas Shiso Gin-Ger schüttelt Ihr dann 2 cl Gin mit einem Esslöffel des Sirups on the rocks in einem Boston Shaker; dann ins Glas damit und mit gekühltem Prosecco oder einem Perlwein nach Wunsch aufgießen und nicht die Kresse-Garnierung vergessen 🙂
Ich muss zugeben, das Eis am Stiel ist nicht so gelungen, wie ich mir das gewünscht hatte, denn die Gin und Tonic Mischung ist nicht besonders gut durchgefroren, darum war das Eis recht… zerbrechlich am nächsten Tag. Schade. Aber geschmeckt hat es schon so „hmmmmm“…! Ich habe um 6 Eisförmchen voll zu machen 6 cl Gin mit 16 cl Tonic Water und dem Saft einer halben Limette gemixt und für die Süße noch 2 Teelöffel des Letherwood Honigs darin aufgelöst. Dann wurden in jede Form noch zwei Gurkenscheiben mit hinein geworfen, aufgefüllt und ab ins Gefrierfach.
Etwas Knuspriges zum Aperitif? Aber ja, bitte! Die Nori-Algen-Chips haben natürlich eine deutliche Fisch-Note, aber es hat eindeutig zu den blumigen und sehr Herben Aromen des Cocktails gepasst! Die Nori Blätter werden dafür in chipsgroße Stücke gerissen oder geschnitten, mit Sesamöl oder einem neutralen Pflanzenöl von beiden Seiten bepinselt und nach Belieben gewürzt. Bei mir kamen grobes Meersalt, Paprikapulver und Sesam drauf. Das Ganze kommt dann bei 160 °C für 15 Minuten in den Backofen. Crunch-Alaaaarm!
VORSPEISE: VARIATIONEN VOM „FALSCHEN“ SUSHI (BULGUR-SUSHI UMHÜLLT VON GURKENSCHEIBEN MIT KARAMELLISIERTEN SPARGELSPITZEN ODER ZUCKERSCHOTEN); CHICORÉE-SCHIFFCHEN MIT WASABI-RADIESCHEN UND GERÖSTETEN ERDNÜSSEN
Den Bulgur habe ich nach Packungsanweisung gegart und währenddessen mit dem Sparschäler dünne Streifen von einer Salatgurke abgeschält. Wenn Ihr da an beiden Enden über Kreuz je einen kleinen Einschnitt macht, könnt Ihr den Gurkenstreifen nachher um den Bulgur wickeln und clever verschließen. Mit einem Servierring oder einem Plätzchen-Ausstecher in der richtigen Größe den fertigen Bulgur portionieren. Schön fest drücken, damit es möglichst nah an den Sushi-Klebereis herankommt. Dann kommt der „Gurken-Wickel“.
Die Spargelköpfe, sowie auch die in Streifen geschnittenen Zuckerschoten habe ich mit Zucker in einer Pfanne ankaramellisiert, anschließend mit Reisessig abgelöscht und eine Weile im Reisessig marinieren lassen. Alles schön auf den falschen Sushis anrichten. Fertig.
Für die Chicorée-Schiffchen schöne Blätter aussuchen, waschen und eventuell vorhandenen Strunk herausschneiden. Die Radieschen ebenfalls säubern, putzen und in kleine Würfel schneiden. Mit einer Prise Salz, zwei EL Joghurt und ca. 1 TL Wasabi-Paste (Menge nach Geschmack) vermischen und in die Chicorée Blätter füllen. Erdnüsse kurz ohne Fett in einer Pfanne anrösten und über den Radieschen verteilen. Alles habe ich zusammen mit Sojasoße serviert. Es eignet sich natürlich bei einer Party perfekt als Finger- (bzw. Stäbchen) Food!
SUPPE: MISO-TOMATENSUPPE MIT SPIEß VON HALLOUMI UND PANIERTER ROTER ZWIEBEL
Diese Suppe lege ich Euch wirklich ganz besonders ans Herz. Erstens darf eine Suppe natürlich auf keiner Party fehlen und kann auch um Mitternacht nochmals warm gemacht werden. Zweitens hat sie auch geschmacklich auf ganzer Linie überzeugt.
Geständnis: ich habe bis dato noch nie etwas mit Miso Paste gemacht und so lag das Tütchen Schwarzwald-Miso aus der Goodie Bag vom Foodbloggercamp in Reutlingen auch noch ungeöffnet in meinem Kühlschrank. Verfallsdatum gescheckt: kein Thema. Also warum nicht den vielen hübschen Tomaten einen japanischen Touch verleihen? Ich habe die guten Stücke also geschält, mit Salz und Wasser ein wenig eingeköchelt, dann püriert und durchgesiebt, um leckersten, puren Tomatensaft zu erhalten. In einer Pfanne habe ich rote Zwiebeln und Knoblauch in neutralem Öl angedünstet, mit dem Tomatensaft abgelöscht und im Anschluss nach Anweisung auf der Packung die rote Misopaste mit der heißen Suppe angerührt und wieder mit in den Topf gegeben. Noch abschmecken mit etwas grobem Pfeffer und Zucker und fertig ist die perfekte, einfache, fruchtige und super würzige Suppe ganz ohne geschmacksverstärkte körnige Brühe.
Die Rote Zwiebel hatte noch einen Auftritt und zwar wurde sie mit einer Panade aus Mehl, Ei und Semmelbröseln eingekleidet und bei 180 °C für 15 Minuten gebacken. in der Zeit habe ich den Halloumi gewürfelt und in der Pfanne von allen Seiten goldbraun angebraten. Beide Knusper-Teilchen kamen auf einen Spieß und wurden zusammen mit der Suppe serviert.
HAUPTGANG: GEBACKENE SÜßKARTOFFEL GEFÜLLT MIT TERIYAKI KICHERERBSEN UND SESAM; DAZU KAROTTEN-NUDEL-NESTER
Wieder so ein denkbar einfaches Gericht, dass man sich fast fragen könnte, warum ich eigentlich so in Stress geraten bin 🙂
Schon morgens habe ich eine Dose Kichererbsen abgespült und in einer Schüssel mit reichlich Teriyaki Soße mariniert. Das kann dann schonmal für ein paar Stunden so stehen bleiben. Beizeiten wurden die großen Süßkartoffeln mit einem scharfen Messer genau mittig längs eingeschnitten (nicht ganz durchschneiden) und zusätzlich noch mit einer Gabel traktiert. Einfach rundherum ein paar Löcher hinein pieksen, dann garen die dicken Kartoffeln etwas besser und gleichmäßiger durch. Bei 180 °C brauchen sie allerdings aber trotzdem noch eine gute Stunde – je nach Größe – bis sie bereit für die Kichererbsen-Füllung sind. Ich habe die Süßkartoffeln also nach einer Stunde erst einmal aus dem Backofen heraus genommen und etwas abkühlen lassen. Dann von der Mitte aus leicht und vorsichtig auseinander ziehen, sodass man an das Fleisch dran kommt. Mit einem Löffel habe ich zu beiden Seiten hin Fruchtfleisch heraus geholt, sodass sozusagen „Taschen“ entstehen. Die Kartoffel nicht ganz aushöhlen, das wäre schade um das leckere Fruchtfleisch. In diese Taschen dann die marinierten Kichererbsen füllen. Gaaaaanz voll, berstend voll, voll bis oben hin! Großzügig mit Sesam bestreuen und nochmal ca. 10 Minuten in den Ofen.
Serviert habe ich den Hauptgang mit frischen Frühlingszwiebeln, „Nestern“ aus kurz frittierten Karottenbändern und essbaren Blüten.
DESSERT: HOLUNDER DOLDEN IM TEMPURA TEIG UND HIMBEER-SHISOKRESSE FRUCHTSALAT MIT VINAIGRETTE VOM TASMANISCHEN LETHERWOOD HONIG
Holunder-Küchle, klassisch, standen sowieso auf meiner ToDo Liste. Sobald die Bäume duften und die großen Dolden da sind, dachte ich mir, geh ich mir welche holen und ausbacken. Beim Tüfteln über dem Menü für die METRO Kochherausforderung, spätestens aber beim Verkosten dieses ultra feinen Honigs aus dem tasmanischen Regenwald, kam mir dann die Inspiration, die Holunderblüten in passend japanischem Gewand zu servieren. Noch eine Premiere für mich: Tempura. Man lernt eben nie aus.
Man nehme also: die schönsten und vielversprechendsten Holunderblüten, die man finden kann und tauche sie in einen Teig aus Mehl, Speisestärke, Backpulver und Wasser. In einer Pfanne wurde bestenfalls schon eine zum frittieren ausreichende Menge Pflanzenöl heiß gemacht. Nicht zu heiß, bitte. Am Stiel gepackt werden die tropfenden Dolden jetzt kopfüber in das heiße Fett gelegt. Es sollte so ca. 2 Minuten sauern, bis der Teig durchfrittiert ist, die Blüten aber noch nicht „totgekocht“.
Die Himbeeren für den Fruchtsalat habe ich schon in der Früh zusammen mit ordentlich roter Shiso Kresse und einer Mariande aus dem tasmanischen Letherwood Honig und Limmettensaft in den Kühlschrank gestellt, wo sie durchziehen konnten. Zur „Dessert-Time“ dann einfach zusammen mit den auf Puderzucker gebetteten Holunder-Tempura anrichten. Der wirklich, wirklich exotische Geschmack dieses Honigs wird Euch nicht mehr aus dem Kopf gehen, das verspreche ich! Und er harmoniert trotz aller „Fremdheit“ so super mit den heimischen Himbeeren und ja auch etwas… exzentrischen…. Holunder-Aroma.
Ein furioses Finale zu einem nicht alltäglichen Menü auf das ich zugegebenermaßen schon echt stolz bin 🙂
Viel wichtiger ist aber: Wieder was gelernt! Ganz viel sogar. Und das kann mir keiner nehmen. Als nächstes auf dem Stundenplan: Beim Kochen die Rezepturen mitschreiben, um sie hinterher sinnvoll und hilfreich weitergeben zu können. Ähem, ja…
Nochmal ein High-Five an Carmen und Anna – Leute, war das anstrengend, hat mir viel Kopfarbeit abverlangt, hat Zeit verschlungen, war in großen Teilen chaotisch… aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt, meine Leidenschaft gebündelt und ich glaube auch Endorphine freigesetzt, sodass ich waghalsig behaupten will: Ich würde es wieder tun!
EURE SARAH
Liebe Sarah,
super sieht das alles aus! Und ich kann mich gar nicht entscheiden, womit ich mir mein Tellerchen zuerst vollladen will!
Vielen Dank für dein Engagement, deine Ideen und überhaupt! Wir würden uns freuen, dich auch beim nächsten Mal wieder in der Teilnehmerrunde zu begrüßen!
Ab heute Abend gibt es den ersten Beitrag zur METRO Kochherausforderung bei uns auf dem Genussblog und nächste Woche startet dann das Voting …
Viele Grüße
Anna Friedhoff
Social Media Team
METRO Cash & Carry Deutschland
Vielen lieben Dank für die netten Worte, ich bin schon ganz gespannt auf die weitere Berichterstattung, die Ideen der anderen und das Voting (bei dem ich natürlich sehr gerne aus Neugierde mitmachen will, einen eventuellen Gewinn aber dann an den oder die Nächstplatzierten abgebe!).
Liebe Grüße, einen schönen Abend!
Sarah