Recap Barcamp Stuttgart 2015

logo-barcamp-stuttgartEs ist Montag und ich sitze wieder im Büro – mein Kopf aber ist noch voll von dem Eindrücken des Wochenendes: Da hat nämlich zum achten Mal das Stuttgarter Barcamp stattgefunden, was ich mir natürlich nicht entgehen lassen wollte.

Organisiert und durchgeführt wird das Ganze von Jan Theofel, der in unserem Blog kein unbeschriebenes Blatt ist. Einerseits ist er Organisator des foodbloggercamps, das wir von Anfang an als Sponsor unterstützen und dessen nächste Auflage am 10./11. Oktober 2015 in Berlin stattfindet.
(Psst: Wenn ihr bei der Ticketvergabe für das foodbloggercamp in Berlin leer ausgegangen seit, solltet ihr unseren Blog in nächster Zeit aufmerksam lesen *zwinker*, *zwinker*)
Andererseits hat der liebe Jan uns lange Zeit bei unserer monatlichen Blogparade begleitet und betreut. Damit ist das Barcamp Stuttgart für mich jedes Jahr eine wunderschöne Veranstaltung bei der man einige Bekannte trifft und viele neue Menschen kennen lernt.

Bevor ich euch von meinen Session Highlights berichte, habe ich euch hier erstmal alle Infos rund um Planung und Veranstaltungsort zusammengefasst.

Organisation:
Die Organisation war wie immer gut. Es gab genügend parallel Session-Slots. Damit war für mich immer etwas Interessantes dabei. Die barcamp-üblichen Verzögerungen durch das sehr freie Format haben sich in einem sehr kleinen Rahmen bewegt.

Verpflegung:
Die Verpflegung war ausgezeichnet und reichlich. Ich denke da war für jeden etwas dabei. Man merkt auch hier den food-Einschlag des Organisators 😉

Veranstaltungsort:
Der Hospitalhof in Stuttgart eignet sich hervorragend um darin ein Barcamp zu veranstalten. Es gibt verschiedene Ebenen mit unterschiedlich großen Räumen und guter technischer Ausstattung. Also optimal um die verschiedensten Sessions darin unterzubringen. Zusätzlich gibt es einen großen Saal, in dem alle Teilnehmer Platz finden (wichtig für die Sessionplanung) sowie eine Aula, in der jeweils das Buffet zu den verschiedenen Mahlzeiten aufgebaut wurde.
Einziger Kritikpunkt meinerseits: Die lange Wartezeit am Buffet. Eventuell wäre es besser das Buffet so aufzubauen, dass sich die Leute auf beiden Seiten vom Tisch anstellen können, das sollte die Wartezeit verkürzen.

Auf meinem Weg vom Hotel zum Barcamp: Die Johanneskirche im Feuersee
Auf meinem Weg vom Hotel zum Barcamp:
Die Johanneskirche im Feuersee

Session Highlights:

Session: Local Commerce
In meiner ersten Session ging es um die Verknüpfung vom lokalen Handel und dem Internet. Die grundsätzliche These dabei war, dass der lokale Handel wieder mehr in den Fokus wandert, da viele Menschen auch gerne bewusst regionaler kaufen möchten.

Zusätzlich ergeben sich dazu im Augenblick drei Hypethemen:

  1. Immer mehr lokale Handelsplattformen entstehen.

Die Regionen versuchen ihre Unternehmen und deren Produkte selbst im Internet zu vermarkten und auch direkte Einkaufsmöglichkeiten über das Internet zu schaffen. Als Endkunde kann ich mich dabei Informieren und auch direkt kaufen. Trotzdem bleibt die Kaufkraft in meiner Heimatregion und ich habe zusätzlich die Vorteile des lokalen Einzelhandels wie z. B. Serviceleistungen.

  1. Persönliche Butler Dienste

Einige Unternehmen versuchen Dienste ähnlich eines Butler-Service online anzubieten. Dabei stellt der Kunde eine Anfrage, die meist ein Produkt und eine Dienstleistung beinhaltet. Das Unternehmen teilt dann mit, ob sie den Wunsch erfüllen können und zu welchem Preis es möglich ist.

  1. Same day delivery

Immer mehr Kunden möchten Ihre bestellten Waren sofort erhalten. Spätestens aber am nächsten Tag. Mit Hilfe des lokalen Handels wäre eine Lieferung am selben Tag auf jeden Fall möglich. Die logistischen Wege dafür müssten allerdings noch geschaffen werden.

Der Leiter der Session hatte auch direkt ein konkretes Beispiel für ein Problem bei demdie Verknüpfung der drei Themen eine optimale Lösung bieten würde.

Irgendwann während der Anreise ist ihm aufgefallen dass er seinen Adapter zum anschließen des Laptops an den Beamer vergessen hat. Die Konsequenz war, dass er zu seiner eigenen Session zu spät erschienen ist. Schließlich musste er noch in der Stadt den Adapter besorgen.

Die Lösung wäre gewesen, sich den Adapter von einem lokalen Händler mit Hilfe eines Fahrradkuriers direkt an das Barcamp bringen zu lassen. So wäre der Adapter wahrscheinlich sogar vor ihm vor Ort gewesen. Warum mit einem Fahrradkurier? Weil der Veranstaltungsort in einer Fußgängerzone liegt 😉

Braucht es diesen Dienst und möchte der „Kunde“ das wirklich haben?

Das wird erst die Zukunft zeigen. Auf jeden Fall hat der lokale Handel mit zusätzlichen, einzigartigen Leistungen bessere Chancen neben dem immer stärker werdenden online Handel zu bestehen.

 

Session: Pilgern für Geeks und Gottlose
Diese Session war zugleich sehr interessant zum Teil aber auch relativ Ernst.
Die Sessionleiterin begann mit einem kleinen Vortrag Ihrer eigenen Pilgergeschichte auf dem Jakobsweg. Thematisiert wurde dabei wie sie dazu gekommen ist, was einen erwartet und wie man sich am besten darauf vorbereitet.

In der anschließenden Diskussion hat sich herausgestellt, dass mehrere Teilnehmer bereits gepilgert sind oder andere Langstreckenwanderungen unternommen haben. Die Gründe waren vielfältig, teilweise durch negative Ereignisse in ihrem Leben hervorgerufen. So viel zum ernsten Teil.

Der weitaus erfreulichere Teil waren die Erzählungen des Erlebten, die neuen Bekanntschaften und auch die Erklärung, warum die Session „Pilgern für Geeks und Gottlose“ heißt. Einerseits haben alle Wanderer bestätigt, dass Sie eine gewisse „Entschleunigung“ sowie innere Ruhe erfahren haben, auch wenn Sie selbst nicht gläubig sind. Andererseits ist das Wegenetz und die Versorgung am Jakobsweg so gut ausgebaut, dass auch Unerfahrene damit zurechtkommen.
Also auch etwas für Geeks und Gottlose 😉

Insgesamt hat mir das Barcamp sehr gut gefallen. Der Austausch war schön und ich freue mich schon jetzt auf das nächste Mal.