Mehr als Fuggerei und Puppenkiste: So schmeckt Augsburg!

Stadtmarkt.augsburgTja, wie schmeckt sie nun, die Stadt, in der, neben der, um die herum ich seit mittlerweile 30 Jahren lebe? Ich würde es mal zusammenfassen als charakterstark, alternativ und eigenwillig. Dass, ganz im Gegensatz zu dem, was Berthold Brecht einst sagte, das Beste an Augsburg eben nicht der Zug nach München ist, durfte ich mir bei einer liebevollen kulinarischen Tour durch eine der ältesten Städte Deutschlands wieder mal bestätigen lassen. Der lebhafte und stimmungsvolle Stadtmarkt ist da nur der Anfang…

Stadtmarkt.augsburg2Der Markt im Herzen der Stadt ist für die AugsburgerInnen das, was für die MünchnerInnen ihr Viktualienmarkt ist. Die Mischung macht’s: die beliebteste „Schlemmermeile“ der Region umfasst einen traditionellen Bauernmarkt mit erntefrischen, regionalen Produkten, die Viktualienhalle mit Feinkost und Spezialitäten aus aller Welt, die Fleischhalle, in der Metzgereien aus der Region ihre frischen Waren und auch warme Mittagsgerichte anbieten, sowie einen wunderbar trubeligen Außenbereich.
Hier kann man in der Sonne sitzen, einen Imbiss, einen Drink oder Kaffee und Kuchen genießen, heimatliche oder exotische Früchte shoppen oder sich in herrlich unorganisierten Lädchen umschauen, die Wohndeko und Gartenaccessiores verkaufen.


Von Kulinarik und Kultur

Im Parkhaus am Stadtmarkt parken wir dann auch unser Auto (meinen Mann habe ich auch mitgebracht), laufen einmal quer über den Markt und steuern den Treffpunkt an, an dem sich die Gruppe zur kulinarischen Stadtführung sammelt. Ich bin schon sehr gespannt auf die Tour, den Ablauf, die Infos, die angekündigten sieben Kostproben in Restaurants, Cafés und Einzelhandel und natürlich auf Christine Mitzkat von eat-the-world, mit der ich im Vorfeld schon sehr netten E-Mail Kontakt hatte.

Stadtmetzg.AugsburgWir treffen uns auf den Stufen der Stadtmetzg am Metzgplatz. Der Name lässt vermuten, dass dieser Ort wohl etwas mit Metzgern zu tun hat. Und tatsächlich: Frau Mitzkat erklärt der Gruppe von heute sechs Personen als erstes, dass es sich bei diesem Gebäude im 17. Jahrhundert um die zentrale Schlachterei der Stadt und das Zunfthaus der Fleischer und Metzger handelte. Gleich gegenüber befindet sich ein weiteres Gebäude, das in früheren Zeiten eine große kulinarische Bedeutung für die Bevölkerung hatte. Bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts war hier nämlich mitten in der Stadt eine Getreidemühle in Betrieb. Eine Bürgerinitiative verhinderte nachdem der letzte Müller gestorben war den Abriss und das Kulturhaus und Begegnungszentrum wurde eröffnet. Heute ist die Kresslesmühle auch überregional als eine der besten Kleinkunstbühnen Deutschlands bekannt.Kresslesmuehle.Augsburg

Während wir den Perlachberg hinauflaufen um zu unserer ersten kulinarischen Station zu gelangen, unterhalte ich mich ein Bisschen mit Frau Mitzkat. Sie ist Franchisenehmerin bei eat the world, hat sich erst Ende 2014 dazu entschlossen, das interessante Konzept der kulinarischen Städtetouren auch in ihre Heimatstadt Augsburg zu holen. Wie sie mir erzählt hat, wird das Angebot so begeistert angenommen, dass sie mittlerweile auch einige Touren an Tourguides abgibt – meist StudentInnen oder AbsolventInnen aus den Bereichen Tourismus, Kultur, Kunstgeschichte oder ähnlichen Fächern.


Engel, die auf Salamis reiten

Feinkost.AugsburgErster Halt: Schlemmerhäusl. Mit viel Liebe zu ihren Delikatessen verkaufen Frau Bauer und ihr Team in diesem urigen, kleinen Lädchen direkt neben dem Perlachturm Feinkost, Wurst- und Käsespezialitäten, Antipasti, Paninis und Brötchen, sowie ausgewählte Weine. Auch ein frisch gekochtes Mittagessen wird täglich angeboten.

Feinkostladen.Augsburg Ein echter Geheimtipp! Keiner der TourteilnehmerInnen hat sich nach eigener Aussage jemals hierher verirrt, obwohl alle 6 aus Augsburg kommen 🙂 Das wird sich aber sicher ändern, nachdem wir hier die leckere Auswahl an Canapés mit hausgemachten Frischkäseaufstrichen, Wacholderschinken und aromatischer Salami probieren durften. Nur die Aussicht auf noch 6 weitere Stationen mit Leckereien hält mich davon ab, eine Portion von den Fleischküchle mit Grillgemüse in der Wärmetheke zu bestellen.

Die… nennen wir es mal… Deckenmalereien im Schlemmerhäusl sind extra interessant!Deckenmalerei


Rathausplatz – The Place To Be

Wenn man Augsburg so etwas wie eine „Skyline“ zusprechen mag, dann besteht sie maßgeblich aus Rathaus, Perlachturm und unseren Prachtbrunnen. Das leider etwas düstere Wetter inklusive schlechtem Licht an dem Tag hat dazu geführt, dass ich auf unserem weiteren Weg den Perlachberg hinauf, am Rathausplatz, dem Perlachturm und den Brunnen vorbei, keine schönen Fotos machen konnte. Nur die Rückseite des Rennaissance-Rathauses macht auf meinen geschossenen Bildern etwas her. Deshalb empfehle ich Euch eine ganz profane Bildersuche nach diesen Stichwörtern, wenn Ihr Euch einen Eindruck vom Stadtbild Augsburgs verschaffen wollt.Augsburg.Rathaus

Stadtführung.AugsburgNatürlich gibt es bei den eat the world Touren nicht nur lecker Essen, sondern auch Basiswissen zur Stadtgeschichte, Architektur, berühmten Persönlichkeiten etc. Frau Mitzkat kennt Ihre Heimatstadt offensichtlich in- und auswendig und versorgt uns mit interessanten, historischen Informationen zu Rathaus, Brunnen  und Co. Ganz besonders entzückt bin ich von der Geschichte, wie eine andere Bürgerinitiative die Bebauung des Rathausplatzes mit einem riesigen Sparkassengebäude verhinderte. Im Frühling und Sommer ist der Rathausplatz nämlich der absolute In-Treff und über und über von Leuten bevölkert, die auf dem Boden oder den Stufen des Herkulesbrunnens sitzen, chillen, Musik machen, picknicken und trinken. Man munkelt, dass ich dort auch schon das ein oder andere Mal anzutreffen war… 🙂 Jedenfalls scheinen die AugsburgerInnen ein recht aufsässiges Völkchen zu sein, wenn es um ihr Stadtbild geht und das gefällt mir.


Back in Black auf 8 Quadratmetern

Wir sind am Moritzplatz angekommen. Die Schrannenhalle ist der Nachbau einer alten Kornschranne, die seit dem 14. Jahrhundert als Getreidespeicher der Stadt genutzt wurde und heute kleine (und ich meine wirklich kleine!) Kioske, Blumenläden und Fingerfood-Bistros beherbergt. So auch unsere nächste Station: die Schwarze Kiste.augsburg.schwarze.kiste Mit dem Standort in der Schranne am Moritzplatz hat das Team der Schwarzen Kiste bereits die vierte Filiale eröffnet. Dabei startete das junge Unternehmen erst 2012 mit der Vision, hochwertige Kaffeespezialitäten und kleine Snacks in Bio-Qualität an einem studentischen Knotenpunkt zu etablieren. Das Konzept Coffee-Truck hat funktioniert. Mittlerweile betreibt das Team zusätzlich einen Flagship Store am neu gestalteten Königsplatz, eine Bio-Kantine in Uni-Nähe, sowie die 8 Quadratmeter Fingerfood-„Nische“, vor der wir gerade stehen. Vegane Burger, Bio-Currywurst, Süßkartoffel-Pommes, Kaffee, Kaffee, Kaffee… und das alles in schnörkellosem, fast schon skandinavischem Design; monochrom und absolut modern. Ich bin begeistert! Natürlich noch mehr, als Filialleiterin Janina, selber sprudelnd vor ehrlicher Begeisterung für ihre Produkte, uns den feinen Linsensalat im Tässchen bringt. Hmmm…Linsensalat.Schwarze.Kiste


Augsburg braucht Schokolade!

Weiter geht’s ins Lechviertel von Augsburg. Hier wohnten früher die Gerber und Färber mit dem Stadtbach direkt vor ihren Haustüren. Heute handelt es sich, wie Frau Mitzkat uns erzählt, wieder um eine der beliebtesten Wohngegenden – kein Wunder: der Lauf der Kanäle, die vielen kleinen Brücken, Straßencafés und Gässchen haben dem Viertel den Spitznamen „klein Venedig“ eingebracht. Im Sommer stellen Ladenbesitzer, Gastronomen und selbst manche Anwohner manchmal bei Einbruch der Dunkelheit spontan Windlichter draußen auf – die Atmosphäre ist dann unbeschreiblich. Das dachte sich wohl auch Agnès Derivery-Pawlik, als sie den zauberhaften Laden am Vorderen Lech für ihre noch zauberhaftere Chocolaterie Bitter Süß aussuchte.Chocolaterie.AugsburgChocolaterie.Augsburg4Unser nächster Anlaufpunkt bedarf eigentlich keiner großen Worte. Kalorienbomben, soweit das Auge reicht. Kleine und große ausgewählte Kunstwerke und Geschenke aus Schokolade, Zuckerwerk und Co. Aber ein Bissen von Agnès‘ hausgemachtem, französischem Schokoladenkuchen und keiner von uns denkt mehr ans Kalorienzählen. Unglaublich, etwas so Feines habe ich wohl selten gegessen… mehr als „viel Schokolade, wenig Mehl“ bekomme ich aus der Guten dann aber rezepttechnisch leider nicht heraus 🙂 Florentiner mit weißer und dunkler Schokolade, sowie französische Trüffel trösten mich darüber hinweg, aber der Schokokuchen wird sicher Grund für ein baldiges Wiedersehen sein.Chocolaterie.Augsburg5 Chocolaterie.Augsburg2


Wenn ich groß bin, will ich Bonbonmacherin werden

Ein kurzer Spaziergang weiter durchs Lechviertel bringt uns zum nächsten, nicht weniger süßen Halt. In der Bonbon Manufaktur Guzzie ist momentan leider kurzer Betriebsurlaub angesagt. Ich bin froh, dass Frau Mitzkat sich dazu entschlossen hat, die Station trotzdem mit uns anzusteuern. Durch die großen Scheiben hat man eigentlich einen sehr guten Blick in den Laden, der gleichzeitig Produktionsfläche ist. Unser Guide ist außerdem bestens vorbereitet, zaubert nicht nur ein Schaubild über die Bonbonherstellung und die Inhaber-Familie, sondern natürlich auch die versprochenen Kostproben aus ihrer Tasche. Während wir ein sahniges Karamellbonbon und mehrere wunderhübsche, selbstgemachte „Guzzies“ (Augsburgerisch für Bonbon) probieren, erfahren wir, dass der Beruf des Bonbonmachers eigentlich schon ausgestorben ist und nicht mehr offiziell erlernt werden kann. Um sich den Traum von der eigenen Manufaktur dennoch zu erfüllen, hat die Inhaberin Christina Ullmann ausführlich recherchiert und jahrelang in der eigenen Küche experimentiert. Heute stellt sie ihre Fertigkeiten denen zur Verfügung, die den gleichen Traum haben und bietet einen Lehrgang als BonbonmacherIn an! Mittlerweile ist die ganze Familie im Boot.  Christina Ullmann „schmeißt“ den Laden in puncto Herstellung und Verkauf zusammen mit ihrem Vater, ihrer Mutter und ihrem Bruder. Wieder so eine Augsburger Geschichte vom „Durchbeißen“ gegen Widerstände, von der „frechen“ Macher-Mentalität. Ich finde Frau Mitzkat hat die kulinarischen Anlaufstellen (bewusst?) haargenau richtig ausgewählt. 2015-03-18 11.34.38


Pasta e basta!

Beeindruckt und bereits jetzt zur Halbzeit bis oben hin voll (vor allem mit Informationen!) spazieren wir aus der unteren Altstadt zurück in die Stadtmitte. Diesmal versammeln wir uns im Rücken des Rathauses auf dem neu gestalteten Elias-Holl-Platz. Elias.Holl.Platz.AugsburgElias Holl war zu Zeiten der Renaissance viele Jahre lang der Stadtbaumeister Augsburgs und plante und baute neben dem Rathaus noch so viele prominente Gebäude mehr, dass die Stadt ohne ihn nicht das wäre, was sie heute ist. Er war ein großer Fan des damals in Italien vorherrschenden Baustils und seine Werke prägen bis heute den Ruf Augsburgs als – je nach Sichtweise – „italienischste Stadt Deutschlands“ oder „nördlichste Stadt Italiens“.

ansprechbar.augsburgDurch die Welserpassage erreichen wir passend dazu auch die kleine und gemütliche ansprechbar, die sich unter anderem zeitgemäß mediterranes Flair auf die Fahnen geschrieben hat. Inhaber Jörg Hicker und sein Team verstehen sich als „Lebensmittelgenusshandwerker“, beziehen nahezu alle ihre Produkte von regionalen Partnern und bieten leichte Snacks, ausgewogene Frühstücksbuffets, Drinks und wechselnde Tagesgerichte mit mediterranem und internationalem Einschlag an.

An dieser Station hat unser Guide ein etwas längeres Zeitfenster eingeplant, sodass wir bei unverschämt leckeren Tortellini in Proseccosahne mit Lauch und selbst dazu bestellten Getränken Gelegenheit haben, uns zu setzen und zu unterhalten.tortellini.ansprechbar.augsburg


Ich hab‘ da mal was vorbereitet…

Ich erfahre, wie Frau Mitzkat ihre leckere Tour durch Augsburg konzipiert hat. Zunächst, so erzählt sie, habe sie sich Gedanken gemacht, welche Viertel und Plätze interessant für die BesucherInnen wären. Um diese Laufwege herum habe sie sich dann interessante kulinarische Hotspots ausgesucht und InhaberInnen und BetreiberInnen das Konzept von eat the world erklärt. Auf die Frage, ob sie gerne Teil dieses ungewöhnlichen Vorhabens werden wollten, hätten restlos alle begeistert mit Ja geantwortet. Von Restaurants und Cafés über Feinkostläden, Manufakturen und Biergärten im Sommer, bis hin zum Einzelhandel sei am Ende eine ausgewogene Mischung entstanden. Kann ich bis jetzt bestätigen! Wenn Frau Mitzkat mit ihren Gruppen reinschneit, halten die Partner immer schon die abgesprochenen Leckereien bereit.

Spannend ist auch, dass Tag für Tag der Großteil der TourteilnehmerInnen selbst aus Augsburg kommt – eigentlich zu 90%, so sagt Frau Mitzkat. Die Einheimischen haben scheinbar großes Interesse daran, ihre Stadt mal aus einer anderen Perspektive kennen zu lernen. Für alle anderen rühre ich ja gerade die Werbetrommel 🙂 (Eat the world bietet natürlich auch in enorm vielen anderen Städten Touren an, in größeren Städten bis zu 6 verschiedene Touren durch einzelne Viertel. Schaut einfach mal auf der Seite vorbei, um interessante Führungen zu entdecken).


La Buena Vida!

Wer bis hierhin noch nicht satt geworden ist, der wird es spätestens nach dem nächsten Halt sein. Ein relativ kurzer Fußmarsch durch die lebhafte Annastraße, Augsburgs zentrale Fußgängerzone für Shoppingwillige, führt uns sozusagen direkt von Italien nach Spanien. Mitten in Augsburg tauchen wir ein ins Tapas-Lebensgefühl! Ganz hinten im stimmungsvollen Tapas4You ist schon ein Tisch für uns vorbereitet worden. Ganz hinten, stimmungsvoll… das bedeutete in dem Fall leider auch dunkel; keine Chance für mich, die Schälchen mit Chili con Carne und Patatas Bravas zu fotografieren. Egal – Tourteilnehmerin Diana und ich bestellen uns jede ein Glas spanischen Rotwein dazu, stoßen an und sind uns einig: La Buena Vida! Ein gutes Leben! Diana kommt selbst aus Spanien und hat ein Jahr lang hier im Tapas4You im Service gearbeitet. Sie kann mir also auch viel über das Tapasrestaurant erzählen. Dass in der Küche ausschließlich „Landsleute“ stehen, vom Festland, den spanischen Inseln oder aus Südamerika. Sie verstehen was von ihren Spezialitäten und das schmeckt man.Tapas4you.augsburgTapas essen ist wie ich finde ein Statement: für’s Teilen, für’s ausgedehnte Schlemmen und die Lebensfreude. Sagten wir doch! Die Inhaberin ist unheimlich herzlich und freundlich, auf der Speisekarte entdecke ich spontan 20 bis 30 Sachen, die ich gerne noch probieren würde und ich verabrede mich mit meinem Mann noch an Ort und Stelle zu einem Rendez-Vous 🙂

(außerdem gibt es hier eine wahnsinnige Gin Tonic Auswahl! Ich habe einen kurzen Blick auf die extra Karte geworfen und … wow!)


Wir lassen uns Kaffee und Kuchen nicht verregnen

Was wir beim Blick durch die Fensterfront vorne im Restaurant schon befürchtet hatten wird vor der Tür zur Gewissheit: plötzlich hat es angefangen, in Strömen zu regnen. Alle sind aber gut vorbereitet und so geht es halt bewaffnet mit Regenschirmen durch den kühlen Guss weiter hinauf ins Augsburger Bischofsviertel. Kurz mal nachgezählt: wir befinden uns bereits auf dem Weg zum letzten Häppchen. Eigentlich hätten wir uns den Augsburger Dom nur von außen angeschaut; der Regen ändert den Plan und wir gehen rein. Der Dom unserer lieben Frau vereint Baustile und Kunstrichtungen von der Gotik über Barock bis zur Romantik und ist mit den ältesten Glasfenstern der Welt und vielen Kunstschätzen ein Must-See für kunsthistorisch Interessierte. Außerdem kann man hier auch zweiwöchentlich den bekannten Augsburger Dom-Singknaben beim Proben zuhören.

Irgendwer von uns muss während des Aufenthalts im Dom heimlich zu Petrus gebetet haben, denn als wir die Tür nach draußen öffnen hat der Regen schon wieder aufgehört und wir können uns im Trockenen auf unsere letzte Etappe dieser tollen Tour begeben. Durch die schnuckeligen Gässchen des Bischofsviertels erreichen wir die ehemals bekannte Via Claudia und das Café KArisMA. Die Großbuchstaben im Namen hat das taufrische kleine Café, das erst im April letzten Jahres eröffnet hat, von den beiden Wirtinnen Karin und Maria. Ich merke gleich, dass es sich hier um absolute Originale handelt. Nicht nur fühlen sich die sympatischen Besitzerinnen dem uralten Haus, in dem sie ihr Café eröffnet haben verpflichtet, weisen auch auf ihrer Website auf die traditionsreiche Vergangenheit hin, sondern sie wissen auch viel über die gastronomische Landschaft Augsburgs. Plauschen und Plaudern über den ein oder anderen Wirt, bekannte Häuser und Namen – so geht die Zeit über dem leckeren hausgemachten Käsekuchen (ohne Boden!) natürlich noch kurzweiliger vorbei 🙂 Cafe.Karisma.augsburg

Man merkt die Liebe, die in diesem Projekt steckt – Karin und Maria teilen sich die Aufgaben im Café auf. Die Leidenschaft der einen sind hausgemachte Kuchen, Torten, der Terrassengarten und Deko, die andere zaubert herzhafte Gerichte, gerne auch mal ein Pfannenschnitzel mit Kartoffelsalat, und lässt sich immer wieder von Extrawünschen ihrer Gäste inspirieren. Ein Blick auf die Facebookseite des KArisMa hat mir im Zuge meiner Recherche auch gleich verraten, dass hier hin und wieder mal so richtig der Bär steppt. Schlagerparties, Seventiesparties, Faschingsparties… herrlich unangepasst und aus Spaß an der Freud‘.


Und wonach schmeckt nun Augsburg? Interessant, dass wir die beiden in der Überschrift genannten „Hot Spots“ während unserer Führung gar nicht angesteuert haben; in einer „handelsüblichen“ Städtetour käme man daran nicht vorbei. Die einzigartige, älteste Sozialsiedlung der Welt und Deutschlands bekanntestes Marionettentheater sind auch wirklich spannend, aber Augsburg schmeckt halt nach…. mehr.

Eure Sarah (mit verbindlichstem Dank an Christine Mitzkat und das Team von eat the world!)