FoodBloggerCamp 2014 in Reutlingen – Recap

foodbloggercamp-2014-reutlingenKochen, Netzwerken und Genießen – Alles rund um Foodblogs: Am 01./02. März fand das erste deutsche FoodBloggerCamp in Reutlingen bei Stuttgart statt, bei dem auch wir von KüchenAtlas dabei waren.

In spannenden Sessions konnte ich viel Neues erfahren, leckere Rezepte probieren und natürlich tolle Leute kennenlernen. Noch immer habe ich den leckeren Duft der gemeinsam zubereiteten Speisen in der Nase. Von Pasta mit Hirschsoße, über Burger bis hin zu Garnelen: Ich bin begeistert von den leckeren Koch-Ergebnissen und dem Format des Events. Hier sind meine Highlights des FoodBloggerCamps.

Meine Eindrücke – Reutlingen und Cooking Concept

foodbloggercamp-2014-veranstaltungsort-cooking-concept

Früh aufstehen heißt es also am Samstagmorgen und auf nach Reutlingen.

Die Stadt überrascht mich zum einen mit der sehr fußgängerfreundlichen Innenstadt zum anderen mit der doch sehr „autounfreundlichen“ Straßenführung (viele Sackgassen und Einbahnstraßen). Aber Navi sei Dank, bin ich trotzdem gut am Veranstaltungsort angekommen.

Die Location war gut gewählt. cooking concept bot ausreichend Platz für die rund 70 FoodBloggerInnen, und Besitzer sowie Koch Markus bewies sich als hervorragender Gastgeber und wahres Koordinationstalent.

Die 2 Küchen, eine klein, die andere groß, beide ausgestattet mit modernster Elektrogerätetechnik, ließen keine Wünsche offen. Außerdem gibt es 2 große Räume, einen im Erdgeschoss und einen im Dachgeschoss, sowie Esszimmer und Lounge. Ideale Vorrausetzungen also für das FoodBloggerCamp.

foodbloggercamp-2014-große-kueche

Meine Geräte-Highlights in der großen Küche waren der 90er Backofen und die Dampfgarer. Der extra breite Backofen durfte sich u.a. am Samstagmittag beweisen. Die Herausforderung: ein Blech voll mit „Gickerlhaxn“ und Zucchinigemüse. Ich staunte nicht schlecht, als alle Schenkel – und das waren jede Menge – gleichmäßig gebräunt aus dem Ofen geholt wurden.

Session-Highlights

Barcamptypisch startet der Samstagmorgen mit der Vorstellungsrunde und der Sessionplanung. Nun habe ich die Qual der Wahl, zur Auswahl standen viele interessante Sessions. Hier ist eine kleine Auswahl:

  • Currypickles einwecken
  • Albbüffel-Käse-Verkostung
  • Japanische Küche

Meine erste Session „SEO für Anfänger“

Eine der ersten und sehr gut besuchten Sessions am Samstagmorgen war „SEO für Anfänger“. Viele Fragen rund um das Thema Suchmaschinenoptimierung (SEO) konnten geklärt werden:

SEO beschäftigt sich damit, die Auffindbarkeit von Webseiten für Suchmaschinen und Nutzer zu steigern. Aber wie findet die Suchmaschine eigentlich meine Inhalte und entscheidet, ob sie relevant für einen Suchbegriff sind oder nicht?

Ganz allgemein gesprochen besitzt jede Suchmaschine einen sogenannten Crawler, ein Programm, dass im Internet den Links von einer Webseite zur nächsten folgt, dabei die einzelnen Inhalte scannt und diese Suchbegriffen zuordnet. Wie genau bestimmt wird, an welcher Position ein Inhalt für einen bestimmten Suchbegriff angezeigt wird, ist unklar. Allerdings sind einige wichtige Kriterien durchaus bekannt.

foodbloggercamp-2014-seo-session

Was kann ich konkret bei den Bildern und Texten in meinem Blog verbessern? Wichtig ist, dass das Wort zu dem mein Text gefunden werden soll, im Text vorkommt. Es stellte sich heraus, dass auf einigen Blogs beispielsweise das Wort „foodblog“ kein einziges Mal erwähnt wird, was sich natürlich negativ auf die Auffindbarkeit des Blogs im Netz ausgewirkt hat. Der Begriff sollte auf jeden Fall in der URL, dem Titel und der Überschrift des Blogartikels enthalten sein, sowie natürlich auch im Text (Google stuft den Text als relevant ein, wenn das Schlüsselwort gehäuft im ersten Drittel des Textes vorkommt).

Guter SEO Text hat seine Keywords in angemessener Menge an der richtigen Stelle und bietet dem Leser einen Mehrwert. Dabei sollte man den Text keinesfalls mit dem Wort überfluten, da er von den Suchmaschinen sonst als Spam eingeordnet wird.

Zudem ist es wichtig, sein Angebot möglichst genau zu beschreiben. Handelt es sich beispielsweise bei einem Schokokuchen um eine spezielle Variante aus Frankreich oder ist “Französischer Schokokuchen” sogar ein feststehender Begriff, so ist die genauere Variante vorzuziehen. Somit kann der Inhalt von der Suchmaschine konkreter erfasst werden und die Relevanz steigt für die richtigen Suchbegriffe.

Das Thema Bilder wurde aufgrund mangelnder Zeit nur kurz angerissen. Man war sich darüber einig, dass der umgebende Text eine große Rolle spielt und es wichtig ist, einen passenden Bildnamen zu wählen, welcher den Inhalt des Bildes widerspiegelt. Kein DSCN2578 😉   Außerdem sollte ein passender Titel und das alt-Tag verwendet werden.

Leckeres Essen en masse

Zum Essen gab es natürlich auch etwas – und das nicht zu knapp! Während und zwischen den Sessions wurde geschnitten, gewürfelt, geraspelt und gerührt was das Zeug hergibt. Viele Speisen gab es auch in vegetarischer Ausführung. So war für jeden – egal ob Fleischliebhaber oder Vegetarier – etwas dabei.

foodbloggercamp-2014-mittagessen-kochen

Kaum hat das FoodBloggerCamp begonnen, geht es auch schon los mit der Schlemmerei. Auf der Speisekarte standen u.a.: Suppe, Pasta mit Hirschsoße bzw. Brokkolisoße, leckere Burger auch mit vegetarischen Patties, Lachs sowie mit frischer Pfefferminze verfeinerte Garnelen und, nicht zu vergessen, die saftigen „Gickerlhaxn“ – Super Geil!

Dazu wurden verschiedene Salate mit schmackhaften Dressings serviert. Übrigens wurde mit frischen und aromatischen Kräutern gearbeitet, was mir ein herrliches Geruchs- und Geschmacksempfinden bescherte. Für die Schleckermäuler gab es Tiramisu in klassischer oder Kokos-Ausführung. Dazu wurde Beerendessert gereicht.

Irgendeine Küche war immer besetzt und auch jenseits der Sessions ist viel passiert. So hat sich Samstagabend spontan eine Gruppe zur Spätsession zusammengefunden. Das Ergebnis war ein leckeres Fischgericht. Man merkt wir sind nicht verhungert.

Dampfgaren vs. klassischem Garen – welche Zubereitungsmethode ist die beste?

Warum ich mich für das Thema Dampfgaren entschieden habe? Das Garen mit Dampf wird als eine der gesündesten und schmackhaftesten Zubereitungsmethoden geschätzt und hat sich –im Zuge des wachsenden Ernährungsbewusstseins – geradezu zu einer Trendkochart entwickelt. Allerhöchste Zeit also, die beliebte Zubereitungsmethode auf Herz und Nieren zu prüfen.

In meiner Session zum Thema Dampfgaren habe ich gemeinsam mit Markus ein kleines Experiment gewagt. Das Testobjekt des Versuchs war Lachs. Wir wollten wissen und demonstrieren, welche Zubereitungsmethode die besten Ergebnisse liefert.

foodbloggercamp-2014-die-lachsausgabe

Daher haben wir uns dazu entschlossen, den Lachs unter drei verschiedenen Bedingungen zuzubereiten:

1)    schonend bei 55°C im Dampfgarer (empfohlene Temperatur von Markus)
2)    bei 70°C im Dampfgarer
3)    oder bei 130°C im Backofen (damit der Lachs nicht austrocknet, haben wir hier etwas nachgeholfen und ihn mit frischer Butter bestrichen)

Gespannt warten wir nun auf das Ergebnis unseres Experiments. Von großem Vorteil war, dass wir alle drei Varianten gleichzeitig zubereiten konnten. Als ich einen Blick in Dampfgarer bzw. Backofen werfe, fällt mir auf, dass der Lachs bei 70° langsam seine Attraktivität einbüßt. Das Eiweiß flockt aus und der Fisch färbt sich weiß.

Nach Ablauf der entsprechenden Garzeit hole ich den Lachs heraus und mache große Augen, denn man sieht deutliche Unterschiede:

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Das Ergebnis unseres Experiments: Lachs zubereitet mit 55°C und 70°C im Dampfgarer oder bei 130 °C im Backofen (von links nach rechts)

Eindeutiger Gewinner in der Kategorie Optik ist der 55°C-Fisch. Er hat sich kaum verändert, sowohl die typische Struktur als auch die Farbe blieben erhalten. Beim Garen handelt es sich generell um eine sehr schonende Zubereitungsmethode, die etliche Vorteile mit sich bringt: So bleiben Farbe und Eigengeschmack, Nährstoffe und Zellstrukturen des Garguts voll erhalten. Den Fisch haben wir daher nur ganz leicht gesalzen und mit Limette verfeinert. Auf die Zugabe von Fett konnte komplett verzichtet werden.

Wer auf ein ansprechendes Äußeres wert legt, sollte Lachs bei niedriger Temperatur garen. Wenn Fisch zu heiß gegart (in unserem Fall 70°C) wird, flocken Eiweissstoffe aus und das sieht nicht schön aus. Aber auch der Backofen liefert – wenn auch etwas nachgeholfen wurde – ein ansehnliches Ergebnis. Allerdings sieht man doch leichte Veränderungen.

Auch geschmacklich lag die schonende Variante vorne. Der Fisch war zart, weder zu weich noch zu fest, saftig und hatte ein wunderbar intensives Aroma. Nochmals danke Sabrina, dass du mir deinen Teller für ein Foto zur Verfügung gestellt hast und für den gelungenen Schnappschuss.

Die virtuelle Kartoffel

Im Gegensatz zur herkömmlich Garmethode im Topf, wird im Dampfgarer das Aroma der Lebensmittel nicht ausgewaschen. Was ist dran, an dieser Behauptung? Beeinträchtigt das siedende Wasser, welches das Gargut im Topf umgibt, wirklich das Aroma des Lebensmittels? Markus ist der Sache nachgegangen und hat das Ganze am Beispiel der „virtuellen Kartoffel“ veranschaulicht.

foodbloggercamp-2014-virtuelle-kartoffelNachdem die Kartoffeln im Topf gekocht wurden, hat Markus das übrige Kartoffel-Wasser gebunden. Das Ergebnis war eine gräuliche feste Masse – die sehr intensiv nach Kartoffel schmeckt. Das Aroma wurde regelrecht ausgelaugt. Kein Wunder also, dass die schonende Garvariante im Dampfgarer zu einem besseren Geschmackserlebnis führt. Denn hier wird das Gargut – sofern es nicht quellen muss – ausschließlich von Dampf umgeben.

Jetzt wird es süß – Die Sweetup Session

Eine besonders schöne und genussvolle Session war das Sweetup von Christian und Jay. Dabei hatten die beiden verschiedenste, süße Leckereien von Manufakturen dabei und auch einige Teilnehmer hatten ihre Lieblinge zur Verkostung mitgebracht.

Besonders im Gedächtnis geblieben sind mir die Kekse der Reutlinger Keksfabrik mit der Geschmacksrichtung Apfelstrudel. Sehr fruchtig, nicht zu süß und erfrischend anders.

foodbloggercamp-2014-sweetup-session

Das Steckenpferd von Christian ist Lakritze. Bei seiner Probierrunde gab es daher schöne, richtig dunkle schwarze Kugeln die eine Hülle aus Schokolade und Minze besaßen und im Inneren einen Lakritzkern. Besonders hervorzuheben ist die Qualität der Lakritze. Obwohl ich im Gegensatz zu Jan und Christian kein wirklicher Lakritzfan bin, war es das beste Lakritzprodukt was ich bisher gegessen habe. Mit mitgebrachten Schokoküssen und meinen Baklava endete die Session und ich bin mir sicher, dass damit der Tagesbedarf an Kalorien bei allen Teilnehmern mehr als gedeckt war.

Fazit

Das erste FoodBloggerCamp in Reutlingen war aus meiner Sicht ein voller Erfolg. Sowohl die Location im Cooking Concept, die Organisation und Verpflegung als auch die Teilnehmer waren super. Es gab sehr viel zu entdecken und zu probieren. Es war schön, die Foodblogger endlich persönlich kennenzulernen.

Danke an Jan und Mela, für die Organisation des Camps und Markus und sein Team für die tatkräftige Unterstützung!


Natürlich gab es noch deutlich mehr, hier weitere Impressionen:

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Oben: Claudia und Franziska in ihrer Session „Grüne Smoothies“
Unten: Markus arbeitet parallel schon fleißig am Mittagessen

foodbloggercamp-2014-markus-beim-fleisch-schneiden

foodbloggercamp-2014-tee-session

Oben: Interessierte Gesichter bei Sabrinas „Grüner Tee“-Session am Samstag.
Unten: Der Sessionplan vom Sonntag. Ganz vorne auf der Wunschliste, gekennzeichnet durch die roten Aufkleber, noch eimal Sabrinas gemütliche Teerunde und Jans Tipps zum Bildkopien finden.

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Marinierte Wildschwein-Rippen auf dem Weg in den Backofen.
Marinierte Wildschwein-Rippen auf dem Weg in den Backofen.
Der Kühlwagen für die Lebensmittel. Obwohl Markus Küchen wirklich gut ausgestattet sind waren die großen Kühlschränke schnell voll.
Der Kühlwagen für die Lebensmittel. Obwohl Markus Küchen wirklich gut ausgestattet sind, waren die großen Kühlschränke schnell voll.

 

Die Lounge neben der "kleinen" Küche im 1. Stock
Die Lounge neben der „kleinen“ Küche im 1. Stock
Brunnen in der Reutlinger Innenstadt
Brunnen in der Reutlinger Innenstadt

 

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